Von Hinterriß um die Karwendelspitzen

09.10.2002






"Im Herbst muß man mindestens eine Karwendelrunde gedreht haben." Unter diesem Motto brachen Henry und ich auf, um von Hinterriß aus die Karwendelspitzen zu umrunden. Pünktlich um 9.00 Uhr kamen wir am Parkplatz in Hinterriß an. Das Wetter hätte nicht besser sein können und so erklommen wir locker den ersten Berg, wo wir mit einem Traumblick auf die Soiernspitze belohnt wurden. Die Abfahrt in Richtung Bärnbach war die reinste Genußtour mit vielen herbstlichen Eindrücken. Am Bärnbach angekommen, mußten wir feststellen, daß dieser ganz schön viel Wasser führte, was Henry allerdings nicht davon abhielt, von Stein zu Stein zu springen. Ich entschied mich aber eindeutig dafür, meine Schuhe auszuziehen und so eisigen Fußes den Bach zu durchqueren. Wozu hatte ich schließlich das kleine Handtuch dabei ? Nach diesem Höhepunkt machten wir erstmal Brotzeit im Flußbett, bevor wir den harten aber wunderschönen Anstieg zur Fereinalm in Angriff nahmen. Danach ging es in rasendem Tempo ins herbstliche Mittenwald und weiter über Scharnitz in Richtung Karwendelhaus. Den Weg durch's Karwendeltal kann man aufgrund der moderaten Steigung so richtung genießen. Bei den Häusern auf der Angeralm sieht man von weitem schon das Karwendelhaus. Als wir oberhalb der Baumgrenze - das Karwendelhaus war schon zum Greifen nahe - rauskamen, wurde der Weg nochmal so richtig schwer und matschig, denn hier oben war der Winter schon eingekehrt. Ich freute mich riesig auf meinen Kaiserschmarrn, den ich mir redlich verdient hatte. Wir hielten uns aber nicht lange auf der Hütte auf, denn die Dunkelheit brach bald herein und die Wegverhältnisse durfte man auch nicht unterschätzen. Ein bißchen enttäuscht war ich von der Abfahrt zum kleinen Ahornboden, die ich ganz anders in Erinnerung hatte. Statt der schön steinigen Piste gab es jetzt fast nur noch aufgeschütteten Sand und auch das Bachbett, in das der Weg damals mündete, war vollkommen aufgeschüttet. Die Bäume am kleinen Ahornboden sahen ein bißchen krank aus, aber sonst gab es tolle abendliche Eindrücke. Zum Schluß gab es nochmal einen tollen Blick auf den Johannesbach, bevor die Sonne ganz hinter den Bergen verschwand und wir zufrieden zum Auto zurückkehrten.

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